Nachhaltigkeit bei Kinderkleidern

Das Thema Nachhaltigkeit ist auch bei den Kinderkleidern angekommen. Längst wird nicht nur auf die Kleiderbeschaffenheit, Langlebigkeit und eine nachhaltige Herstellung geschaut. Inzwischen wird auch jede Zwischenstation der ganzen Produktion unter die Lupe genommen. Und das ist auch wichtig und richtig so.

 

Da Nachhaltigkeit kein geschützter Begriff ist, kann jedes Produkt als nachhaltig deklariert werden. Ob dem so ist, ist oft nicht wirklich klar.

 

Wenn du dir nicht sicher bist, unter welchen Kriterien die Kleider deines Kindes hergestellt werden, kannst du dich beim Kauf neuer Kleidung auf Zertifizierungen und Gütesiegel achten. Diese kontrollieren deine Produkte nach gewissen Standards. 

Eine der wichtigsten Zertifizierungen im Textilbereich ist jene von GOTS Global Organic Textile Standard. Dieses Label findest du oft bei Kinderkleider in Bioqualität. Auf der Webseite zu den Schlüsselkriterien heisst es: „GOTS bezieht sowohl Umwelt- als auch Sozialkriterien innerhalb der gesamten Textilien-Produktions- und Lieferkette ein.“ Du kriegst also nicht nur ein faires Produkt, die Arbeitnehmenden vor Ort werden auch fair entlohnt..

 

Die GOTS-Zertifizierung zeichnet sich durch diese vier Merkmale aus:

  • Die zertifizierten Textilien bestehen aus Bio-Fasern.
  • Bei der Textilproduktion müssen ökologische und soziale Standards beachtet werden.
  • Alle Verarbeitungsstufen werden miteinbezogen.
  • Die Zertifizierung erfolgt durch unabhängige Zertifizierungsfirmen.

 

Neben GOTS gibt es noch weitere Gütesiegel. Bitte bedenke jedoch, dass ein Gütesiegel, welches nachhaltige Materialien kennzeichnet, nicht zwingend unter fairen und sozialen Voraussetzungen produziert. Im Umkehrschluss gibt es auch faire und nachhaltige Modelabels, welche ihre Produkte nicht zertifiziert haben. Trotzdem gestalten sie deren Herstellungsprozess durchgehend nachhaltig. 

 

Hoher Verschleiss

Auch wenn bei Kinderkleidern weniger Stoff vorhanden ist, steckt hinter deren Produktion ein schnelllebiges Geschäft. Da gerade Babys sehr schnell aus ihren Kleidern heraus wachsen, ist man gewissermassen gezwungen sich schneller neue Kleidung zuzulegen. Zudem kriegen gerade günstigere Kleider rascher Löcher und verlieren im Vergleich zu Qualitätsware eher ihre Form. Entsprechend hoch ist der Verschleiss. Ausserdem ist das Angebot und die Vielfalt günstiger Baby- und Kinderkleider enorm hoch. Das verleitet zu unbewusstem Konsum und einem Haufen Abfall. Nachhaltige Kleidung findest du unter anderem bei Hessnatur.

 

Möchtest du dir die Kleidung deiner Kinder bewusster anschaffen? Dann kannst du beispielsweise gebrauchte Kleidung kaufen, in Qualitätsware investieren oder deine Kleider über Secondhand Plattformen zirkulieren lassen. 

 

Über Tutti oder diverse Tauschbörsen via Facebook kannst du deine Kleider kostenlos inserieren und weitergeben. 

Hier geht’s zu unserem Blog „Welche Kleidung braucht mein Baby?“ mit praktischen Anschaffungstipps.

 

Und diejenigen, die gerne noch tiefer in das Thema eintauchen möchten, können sich gerne mal diesen Fragen stellen.

  • Woher kommen die Rohstoffe des Produktes?
  • Unter welchen Bedingungen und in welcher Qualität wird das Produkt hergestellt?
  • Kann zu dem Preis die gesamte Produktions- und Lieferkette fair bezahlt werden?
  • Warum möchte ich dieses Produkt?
  • Brauche ich dieses Produkt wirklich?
  • Wenn ich es nicht mehr möchte, wer könnte Freude daran haben?

 

Ein bewusster Umgang mit unseren Ressourcen ist nie verkehrt. Ebenso wird ein bewusstes Auseinandersetzen mit genau diesen Themen immer wichtiger. Und wer weiss, vielleicht merkst du, dass dir die eine oder andere Herangehensweise an diese Thematik sogar leicht fällt.

 

 

PS: Ein cooler Tipp. Das Unternehmen Dreifeder stellt nachhaltige und widerstandsfähige Kinderjeans in Europa her. Das Geheimnis der Langlebigkeit liegt in der Scheuerbeständigkeit, welche bis um ein 10-Faches höher ist, als bei herkömmlichen Jeans. Somit halten die Jeans deiner Kinder um ein vielfaches länger.

 

Hier findest du das Interview «Unkaputtbar» – mit Kaspar vom Kinderlabel Dreifeder. In diesem erzählt er mehr zur Geschichte seiner einzigartigen Jeans. 

 

Anna

Anna, bereits Mutter einer aktiven Hundedame, wurde nun mit 31 Jahren auch das erste Mal Mama eines kleinen Menschleins. Zusammen mit ihrem Mann und ihren zwei Schützlingen erforscht sie voller Freude das Leben. Sie liebt Worte, gutes Essen und wenn es draussen nach Schnee riecht. Wenn sie gerade nicht schreibt, schläft sie.