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Mehr Leichtigkeit im Familienalltag
Von Aussen betrachtet kann so ein Tag zu Hause mit Kind recht entspannt ausschauen. Ein bisschen spielen, Kaffee trinken mit anderen Eltern, zwischendurch was essen und mittags Zeit für sich selbst haben, während das Kind schläft. Doch wer selbst Mama oder Papa ist, weiss, dass der Alltag mit Kind oft herausfordernd und energieraubend sein kann.
Zwischen Wutanfällen, Klammern und anderen Bedürfnissen der Kleinen, sollen auch noch Haushalt gemacht, Wäsche gewaschen und Essen gekocht werden. Dazu kommen Übermüdung, weil die Nacht mal wieder nicht gut war und unsere eigenen Bedürfnisse, die grösstenteils zu kurz kommen. Immer wieder stehe ich daher vor der Frage, wie ich noch mehr Leichtigkeit in mein tägliches Leben mit Kind bekommen kann. Inzwischen habe ich auf meiner Suche schon einige Dinge gefunden, die mir persönlich zu mehr Unbeschwertheit verhelfen. Vielleicht ist auch für dich die ein oder andere Inspiration dabei:
Meine 5 besten Tipps für mehr Leichtigkeit im Alltag
1. Mache den Haushalt gemeinsam mit deinem Kind Als ich das zum ersten Mal gehört habe, war ich total skeptisch. Aber dann habe ich immer wieder gehört, dass Kinder richtig Freude daran haben sollen, im Haushalt mitzuhelfen. Also habe ich es selbst probiert und war total überrascht.
Mit meinem Sohn klappt das Spülmaschine-ausräumen beispielsweise wirklich super und gleichzeitig ist er dabei unglaublich stolz auf sich selbst. Beim Staubsaugen freut er sich über den Lärm und während ich koche, schaut er meistens ganz gespannt zu und isst ein Stück Obst oder Gemüse. Ich habe also gelernt, mir selbst den Druck zu nehmen, mein Kind ständig bespassen zu müssen. Denn eigentlich will er einfach nur Teil unseres ganz normalen Alltags sein und etwas dazu beitragen. Und sollte der Haushalt doch mal liegen bleiben, dürfen wir (mich eingeschlossen) noch mehr lernen, den Fokus auf die wichtigen Dinge zu richten. Wir sind auch nur Menschen 😉
2. Gönne dir Schlaf oder Zeit für dich, wenn dein Kind schläft Am Anfang habe ich versucht, meine To-do-Liste abzuarbeiten, während mein Sohn geschlafen hat. Doch sobald er wach geworden ist, habe ich gemerkt, wie wenig Energie ich noch übrig hatte. Mittlerweile gelingt es mir immer besser, die Zeit, in der er schläft, für mich zu nutzen. Dabei ist es egal, ob ich an dem Tag eine extra Portion Schlaf brauche oder eine Runde Yoga machen will. Die Zeit gehört mir. Das bedeutet natürlich nicht, dass ich danach immer total fit bin, aber ich merke, dass ich dadurch wieder mehr Geduld habe und ich mich ausgeglichener fühle. Mein grösstes Learning dabei: Meine Bedürfnisse sind mindestens genauso wichtig wie die von meinem Kind. Geht es mir schlecht, leidet die ganze Familie darunter. Tue ich etwas für mich, bringe ich automatisch mehr Gelassenheit mit und kann besser auf die Bedürfnisse der anderen eingehen.
3. Involviere deine Familie
Vielleicht geht es dir auch so, dass du oftmals denkst, alles alleine schaffen zu müssen. Doch wenn ich eins gelernt habe, ist es, dass Hilfe anzunehmen keine Schwäche ist. Mittlerweile kommen meine Eltern einmal die Woche zu Besuch. Unser Sohn freut sich unheimlich darüber und auch meinen Eltern sieht man an, wie gut es ihnen tut. Für mich ist es eine Unterstützung und gleichzeitig Zeit, die ich gemeinsam mit meinem Partner verbringen kann. Durch die Regelmässigkeit haben wir dabei ein gutes Gefühl, unseren Sohn ‘abzugeben’ und gleichzeitig hilft es uns dabei, die Zeit auch wirklich geniessen zu können. Ehrlicherweise fällt es mir oft genug nicht leicht, meine Eltern zu bitten, auf den Kleinen aufzupassen, damit wir Zeit für uns alleine haben. Es ist ein Lernprozess und auch das ist vollkommen ok. Jeder darf sein ganz eigenes Tempo wählen und manchmal ein bisschen egoistischer werden 😉
4. Spielgruppen und Eltern-Kind-Cafés Das war ein absoluter Game-Changer für mich. Denn genau bei solchen Treffs kommen auch wir Eltern auf unsere Kosten. Die Kinder beschäftigen sich super untereinander oder haben zumindest einiges zu beobachten, während wir Erwachsenen uns über all die Themen austauschen können, die uns gerade beschäftigen. Hier habe ich zum ersten Mal gemerkt, dass ich mit meinen Problemen nicht alleine bin. Das war tatsächlich ziemlich erleichternd. Ausserdem ist es eine regelmäßige Aktivität, die unseren Tag gleich mal gut starten lässt. Wir beide sind danach meistens müde, aber ausgeglichener.
5. Baby-Schwimmen, Kinder-Turnen, Musikgruppen Neben den Spielgruppen und Eltern-Kind-Cafés gibt es zusätzlich wahnsinnig viele Angebote für Babys und Kinder jeden Alters. Schau doch einfach mal in deiner Region, was es an Angeboten gibt. Für mich ist Abwechslung im Alltag super wichtig und solche Kurse daher perfekt, um die unterschiedlichsten Aktivitäten auszuprobieren. Zusätzlich muss ich dabei nicht viel nachdenken. Einfach hingehen, zuhören und nachmachen. Die Kinder finden es meistens sowieso spannend, sobald andere Kinder dabei sind.
Da mein Sohn erst 13 Monate alt ist, haben wir bis jetzt ‘nur’ das Baby-Schwimmen ausprobiert. Alles andere ist bei uns erst ab 18 Monaten. Obwohl das Umziehen vor und nach dem Kurs zugegebenermassen ziemlich anstrengend war und das Pünktlich sein auch nicht immer perfekt geklappt hat, haben wir beide es doch ziemlich genossen.
Einfach mal machen
Hoffentlich hast du jetzt ein paar neue Ideen bekommen, wie du deinen Alltag ein bisschen entspannter für dich selbst gestalten kannst. Vielleicht bist du aber auch noch super skeptisch, ob da auch das Richtige für dich und dein Kind dabei ist. Dazu kann ich dir nur sagen: Probier es aus. Gerade am Anfang hatte ich immer super viel Respekt davor, wie mein Sohn wohl reagieren wird. Wird es klappen? Ist es nicht vielleicht noch mehr Stress für mich? Ich hatte vor dem Start der Spielgruppe und dem Baby-Schwimmen sogar Angst, dass es eine Katastrophe werden könnte und er nur weint. Meistens ist nichts davon eingetreten.
Aber selbst wenn es mal nicht klappen sollte oder dein Kind einfach einen schlechten Tag hat, ist das kein Weltuntergang. Probier es einfach nochmal und lass dich nicht entmutigen. Neue Situationen sind für Kinder (und Eltern) oftmals einfach herausfordernd. Sobald eine gewisse Routine reinkommt, sieht die Welt schon ganz anders aus. Das Schlimmste, was passieren kann ist, dass ihr an schlechten Tagen nur fünf Minuten vom Kurs mitmacht, dein Haushalt liegen bleibt oder deine Familie das Geschrei aushalten muss, bis ihr wieder daheim seid.
Isabell
Isabell ist Mama eines einjährigen Sohnes und gerade schwanger mit ihrem zweiten Kind, das im September das Licht der Welt erblicken wird. Zusammen mit ihrer kleinen Familie liebt Sie es in der Natur unterwegs zu sein und neue Aktivitäten zu entdecken. Aber auch der Austausch mit anderen Mamis darf nicht zu kurz kommen. Daher sind regelmässige Besuche in Spielgruppen oder anderen Angeboten für Eltern mit Kindern immer mit eingeplant.