Kinder und ihr Wunsch nach einem Haustier

Sie sorgen stets für glänzende Kinderaugen: Katze, Hund, Hase, Meerschweinchen und co. sind beliebte Haustiere bei Kids. Viele Kinder wünschen sich ein Haustier. Doch das Zusammenleben von Kind und Tier soll gut geplant sein.

 

Auch wenn ein Haustier schön und gemütlich klingt, sich ein neues Familienmitglied anzuschaffen, bedeutet in erster Linie eine Menge an Verantwortung. Und diese muss man jederzeit wahrnehmen. So ist man schliesslich verantwortlich fürs Tier und soll ihm ein lebenswertes Leben ermöglichen.

 

Das Aufwachsen von Kindern in einem Haushalt von einem oder mehreren Haustieren wirkt sich positiv auf deren Persönlichkeitsentwicklung aus. Dies haben Fachpersonen bereits mehrfach beobachtet. Haustiere wirken stressreduzierend und tröstend. Die Fellfreunde können Kindern auf eine andere Art beistehen als ihre Eltern und Geschwister – sie sprechen emotionalen Zuspruch zu und das ganz ohne Debatte. 

 

Körpernähe, das Streichen durch das Fell, Berührungen und Streicheln setzen Glückshormone frei, die sowohl Stress hemmen, als auch Schmerz lindern. 

 

Nervöse Kinder können bei ihren “Fellgeschwistern” die Ruhe finden, die sie sonst nicht so gewinnen. Das wirkt sich nicht nur auf die Psyche aus. Ein Haustier kann durch seine blosse Anwesenheit den Blutdruck senken und die Anfälligkeit von Stress verringern. Zudem lernen die Kinder, was Verantwortung gegenüber einem anderen Lebewesen bedeutet und, dass auch Tiere empfindungsfähig sind. 

 

Bevor sich also die Familie entscheidet, den Familienhaushalt um ein Lebewesen mehr zu vergrössern, gilt es folgende Fragen zu klären:

  • Haben die Kinder immer noch Freude am Tier, wenn es ausgewachsen ist?
  • Besteht die Möglichkeit für einen Probetag mit einem Haustier?
  • Wer erledigt Aufgaben wie: laufen gehen, Fell bürsten, Toilette leeren, Käfig misten, Füttern und tränken, etc.?
  • Wer trägt die Anschaffungskosten?
  • Wie wirkt sich die Haltung eines Tieres auf die Finanzen aus?
  • Sind genügend Gelder vorhanden, um die Tierarztkosten auch im Notfall zu begleichen?
  • Kann man das Tier allenfalls versichern?
  • Sind Allergien der Familienmitglieder bekannt? Was passiert im Fall einer erscheinenden Allergie?

Achtung bei kleinen Kindern und grossen Tieren

Gerade bei kleineren Kindern, können grössere Tiere wie Hunde und Katzen, schnell auf Kopfhöhe kommen. Hier muss man immer aufmerksam bleiben, damit weder das Tier das Kind noch das Kind das Tier verletzt. Während Tiere mit ihren Krallen und Zähnen auch unbeabsichtigt Schaden anrichten können, haben kleine Babys ihre Hände noch nicht im Griff. Die greifen schon mal unkontrolliert ins Fell ihrer Gefährten. Und das tut schon ziemlich weh, wenn einem jemand so richtig am Fell reisst. Man sollte also Baby und Tier nie aus den Augen lassen. 

 

Ein Tier ist kein Spielzeug

So ein Haustier wird je nach Tierart und Rasse einige Jahre alt. Das kann schon ein ganzes Jahrzehnt des Familienlebens beeinflussen. Wenn man sich ein Haustier in die Familie holt, sollte man also seine mittelfristige Zukunft mit diesem Tier planen. Das Wohl des Tieres muss zwingend immer miteinbezogen werden. 

 

Es gibt Umstände, die kann man nicht voraussehen und es gibt welche, die kann man vermeiden. Wenn man sich für ein Tier entscheidet, sollte einem bewusst sein, dass dieses empfindungsfähige Wesen unter einer Trennung nicht nur leidet, sondern je nachdem auch schwer traumatisiert wird. Wer also beispielsweise seinen Hund nach wenigen Monaten wieder weggibt, hinterlässt bei ihm seelische Narben fürs Leben.

 

Hält die Freude auch trotz Verantwortung an?

Gerade bei Hunden kann der Frust gross sein, wenn die Vorfreude die Realität überwiegt. Die Kinder freuen sich auf den neuen Freund und machen dabei grosse Versprechen bezüglich der Verantwortung. Gassi gehen, auch wenn es regnet, früh aufstehen, wenn der Vierbeiner raus muss. All dies sind Aufgaben, die ein Leben lang erfüllt werden müssen. So kommt es oft vor, dass die Eltern frustriert sind, wenn die Freude der Kinder abnimmt und sie morgens lieber im Bett bleiben, als mit dem Hund herauszugehen. Denn schliesslich war der Hund ja in erster Linie der Wunsch der Kids. 

 

Um den Kindern klarzumachen, welch Verantwortung ein Hund mit sich bringt, gibt es einen einfachen Trick. 

Man kann sich einen Stoffhund kaufen und den Kindern sagen, sie müssen einen ganzen Monat lang so tun, als wäre der Hund echt. Gassi gehen, Zeit zum Spielen einrechnen, eine Fütterung nachahmen und alles andere was dazu gehört. Hält der Enthusiasmus einen ganzen Monat lang an, so stehen die Chancen gut, dass dieser auch beim richtigen Tier nicht vergehen wird. 

 

Tiere sind toll und für viele Kinder ist ein Tier ein grosser und lang ersehnter Wunsch. Wer sich als Familie dazu entscheidet einem Tier einen Lebensplatz zu geben, gewinnt nicht nur glückliche Kinder, sondern höchstwahrscheinlich auch einen Freund fürs Leben. Allen, die sich dazu entscheiden, ihr Leben um einen Fellgefährten zu erweitern, denen wünschen wir flauschige Stunden und viele schöne Momente. 

 

Anna

Anna, bereits Mutter einer aktiven Hundedame, wurde nun mit 31 Jahren auch das erste Mal Mama eines kleinen Menschleins. Zusammen mit ihrem Mann und ihren zwei Schützlingen erforscht sie voller Freude das Leben. Sie liebt Worte, gutes Essen und wenn es draussen nach Schnee riecht. Wenn sie gerade nicht schreibt, schläft sie.

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