Mit dem Baby endlich zu Hause. Wie schön, oder? Doch die Zeit nach der Geburt ist meistens nicht nur heiterer Sonnenschein, sondern oftmals auch total überfordernd und aufwühlend. Heute möchte ich dir Mut machen, dass alles was du fühlst, ganz normal ist, schwere Zeiten vorbeigehen und dir meine wertvollsten Learnings mit auf den Weg geben.
3 Dinge, die du unbedingt wissen solltest
1. Deine Intuition liegt immer richtig
Sätze wie „Als Mutter weißt du immer, was das Richtige für dein Kind ist!“, oder „Hör einfach auf dein Gefühl“ habe ich vor und auch nach der Geburt immer wieder gehört. Ehrlich gesagt war ich auch davon überzeugt, dass es so einfach sein wird. Beim Stillen, wenn mein Kind krank ist oder wenn es um wichtige Entscheidungen geht, einfach mein Gefühl fragen und schon werde ich wissen, was richtig ist.
Trugschluss. Bei mir und auch bei einigen Freunden von mir hat das so gar nicht funktioniert. Gerade in der ersten Zeit hatte ich überhaupt kein Gefühl für irgendwas und habe sogar daran gezweifelt, überhaupt noch eine Intuition zu besitzen. Das war bitter und hat mich richtig gestresst. Bin ich jetzt eine schlechte Mutter? Wie soll ich jemals wissen, was das Beste für mein Kind ist?
Wenn es dir genauso geht, kann ich dich beruhigen. Dein Gefühl und deine Intuition kommen zurück. Sobald du sicherer wirst und ein wenig in deiner Rolle als Mama angekommen, fällt es wieder leichter den Kopf auszuschalten und auf das eigene Bauchgefühl zu hören. Gib dir einfach ein bisschen Zeit und Stress dich nicht zu sehr. Es gibt sowieso kein richtig oder falsch 😉
2. Die perfekte Mama
Ich weiß nicht wie es dir geht, aber meine Erwartungen an mich selbst waren riesig. Das Bild von einer perfekten Mutter, die alles für ihr Kind tut und dabei noch total aufblüht, sind der Anspruch an mich selbst als neu gewordene Mama gewesen. Wenn mein Kind weint, muss ich sofort bei ihm sein. Eine Betreuung kommt nicht infrage, bevor mein Sohn 1,5 Jahre alt ist. Die Zeit zu zweit muss ich vollkommen genießen. All diese Anforderungen an mich selbst haben mich immer wieder in ein tiefes Loch fallen lassen, wenn ich all dem nicht gerecht werden konnte.
Aber ich habe gelernt: Die perfekten Eltern gibt es nicht. Und nur wenn es mir auch gut geht, kann es meinem Kind auch gut gehen. Alle Erwartungen an dich selbst darfst du also immer wieder neu überdenken. Das hat zumindest mir unglaublich geholfen, mehr Leichtigkeit in unseren Alltag zu bringen.
Meinen Sohn habe ich jetzt mit 13 Monate in eine 3-stündige Betreuung gebracht, weil ich es für mich brauche. Wenn er schreit und ich nicht in der ersten Sekunde da bin, bin ich trotzdem eine gute Mutter. Abgestillt habe ich mit einem Jahr, anstatt mit geplanten zwei Jahren, einfach, weil es sich nicht mehr richtig angefühlt hat.
Nobody’s perfect und deine Bedürfnisse sind auch wichtig!
3. Die Liebe zum eigenen Kind
Direkt nach der Geburt und die ersten Tage im Wochenbett hat mich die Liebe zu unserem Kind besonders beschäftigt. Mir wurde immer erzählt, dass sie von Anfang an so gross ist, dass man sie gar nicht beschreiben kann. Eine Liebe, wie man sie noch nie erlebt hat. Doch bei uns war das gar nicht so…
Der kleine Mann kam auf die Welt und ich war einfach nur müde und erschöpft. Ehrlich gesagt, wollte ich einfach nur meine Ruhe haben. Ich habe unseren Sohn schon geliebt, aber bei weitem nicht so, wie es mir immer erzählt wurde. Manchmal hatte ich sogar Angst, dass ich ihn nie so fest lieben werde, wie andere ihre Kinder.
Jetzt, wo der Kleine 14 Monate alt ist, kann ich sagen: Auch die Liebe zum eigenen Kind kann und darf wachsen. Vor allem als er angefangen hat mehr mit uns zu interagieren und seinen eigenen kleinen Charakter zu entwickeln, habe ich gemerkt, wie sie immer mehr gewachsen ist. Mach dir also keinen Stress, wenn die Liebe nicht sofort oder nur verhältnismässig wenig da ist.
Fazit
Du merkst schon, egal um was es geht, gib dir selbst die Zeit in die neue Situation hineinzuwachsen und deinen Platz zu finden. Jedes Kind und auch jede Mutter ist anders und braucht andere Dinge. Liebe, Geduld, Mitgefühl und das Gefühl für dein Kind dürfen sich entwickeln. Auf dem Weg darfst du dich außerdem immer wieder fragen, ob deine alten Überzeugungen und Prinzipien immer noch zu euch passen, oder ob du deine Erwartungen und Anforderungen auch mal über Bord werfen willst.
Das wichtigste ist, dass es euch beiden gut geht!
Isabell
Isabell ist Mama eines einjährigen Sohnes und gerade schwanger mit ihrem zweiten Kind, das im September das Licht der Welt erblicken wird. Zusammen mit ihrer kleinen Familie liebt Sie es in der Natur unterwegs zu sein und neue Aktivitäten zu entdecken. Aber auch der Austausch mit anderen Mamis darf nicht zu kurz kommen. Daher sind regelmässige Besuche in Spielgruppen oder anderen Angeboten für Eltern mit Kindern immer mit eingeplant.